Emma Scott ist für mich immer ein Garant für tiefe Gefühle, weshalb ich mich auch sehr auf den Start ihrer neuen „Lost Boys“ Reihe gefreut habe. Der Klappentext sprach mich sofort an, denn ich liebe Friends-to-Lovers Geschichten, besonders wenn sie mit Musik verknüpft werden. Wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in diesem Beitrag erfahren.
Viel Spaß!
Produktdetails: ISBN: 978-3-7363-1764-2 | 512 Seiten | Lyx Verlag | Lost Boys 1 | Klappbroschur
INHALT
Miller Stratton ist in bitterer Armut aufgewachsen und hofft, sich mit seinem außergewöhnlichen Musiktalent ein besseres Leben aufbauen zu können. Doch auch wenn der Erfolg zum Greifen nah ist, so scheint ihm eines verwehrt zu bleiben: Violet, das Mädchen in all seinen Love Songs. Sie ist die Eine für ihn, war es schon seit dem schicksalhaften Tag, als sie ihm mit dreizehn Jahren das Leben rettete. Jeder weiß das, außer Violet selbst, die sich mit aller Macht gegen die Gefühle für ihren besten Freund stemmt. Denn sie sieht jeden Tag bei ihren Eltern, was passiert, wenn die Liebe scheitert. Aber wie lange kann sie ihm bei seinem Aufstieg zum Ruhm zusehen, ohne sich einzugestehen, dass auch ihr Herz schon immer nur ihm gehört hat?
GEDANKEN ZUM BUCH
Miller und Violet sind beste Freunde, die vom ersten Moment an mehr füreinander empfinden, diesen Gefühlen jedoch nicht nachgeben, weil die Angst davor, sich zu verlieren größer ist, als der Wunsch nach „mehr“. Diese Angst ist durchaus begründet und ein Punkt, der alle Friends-to-Lovers Geschichten miteinander verbindet. Trotzdem hatte ich mir bei Emma Scott etwas mehr Tiefgang bzw. mehr Kreativität erhofft. Versteht mich nicht falsch, ich fand das Buch wirklich gut! Es war sehr gut zu lesen, wunderbar emotional und spannend genug, um es innerhalb weniger Tage zu verschlingen. Es war aber leider auch ziemlich klischeebelastet und unrealistisch. Zu perfekt und aalglatt, sodass man von der ersten Seite an weiß, dass es ein kitschiges Happy End geben wird. Aus diesem Grund hat sich für mich vor allem das letzte Drittel etwas gezogen.
Die erste Hälfte fand ich aber großartig. Ich mochte sowohl das Setting als auch die Charaktere sofort und habe mir hier gerne das Herz brechen lassen bei den vielen Momenten, die Violet und Miller kein Glück finden konnten. Die einzige Kritik ist, dass Miller Violet einfach zu stark glorifiziert. Klar, er ist verliebt und das macht Violet in seinen Augen perfekt, aber dieses Mädchen hätte kleine Hunde treten können und Miller hätte sie trotzdem geliebt und dann noch Gründe dafür gefunden, warum die Tritte gerechtfertigt waren.
Thematisch punktet das Buch aber mit viel Tiefgang und einigen Nebenhandlungen, die mich erwartungsvoll auf die restlichen Bücher der Reihe blicken lassen. Ich mochte auch die Erzählweise sehr gerne, denn wir begleiten Violet und Miller über 4 Teile, die sich auf mehrere Jahre strecken. Vom ersten Kennenlernen, über ihre gemeinsame Schulzeit, die Uni und die Jahre danach. Zusätzlich wechseln sich die Perspektiven zwischen den beiden ab, sodass man sowohl Millers Karriere als auch Violets Werdegang perfekt verfolgt.
FAZIT
The Girl in the Love Song ist ein solides Emma Scott Buch, das sowohl mit Emotionalität als auch mit Tiefgang punktet. Die Erzählweise, die sich über mehrere Jahre streckt, ist glaubhaft und hat mir auch gut gefallen. Leider ist das Buch aber auch voller Klischees und Miller glorifiziert Violet für meinen Geschmack viel zu stark. Ich hatte oft das Gefühl, dass einzig Violet und ihre Träume wichtig wären und Miller ständig unglücklich ist, wenn er seine eigenen Ziele verfolgt. Das fand ich etwas unglaubwürdig. Trotzdem hat mir das Buch als Ganzes gut gefallen und ich kann es allen Emma Scott Fans empfehlen.
