REZENSIONSEXEMPLAR
Band 1 der Winter Dreams Serie hat mich positiv überrascht und wurde schnell zu einem meiner Lieblingsbücher 2021. Da mir Aria und Wyatt dort bereits als Nebencharaktere gefielen, habe ich mich natürlich sehr auf ihre Geschichte gefreut und Like Fire We Burn mit großen Erwartungen entgegen gefiebert. Wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr wieder in diesem Beitrag nachlesen. Viel Spaß!
Produktinformationen: ISBN: 978-3-641-27765-9 | 512 Seiten | Penguin Verlag | Winter Dreams: Band 2 | Klappbroschur
INHALT
Zwei Jahre und zweitausend Meilen Abstand zwischen ihnen waren nicht genug. Als Aria nach Aspen zurückkehrt, um das Bed & Breakfast ihrer kranken Mutter zu leiten, rechnet sie nicht mit der Wucht ihrer wieder aufflammenden Gefühle: Noch immer empfindet sie etwas für Wyatt, den charismatischen Eishockeyspieler, der sie damals so tief verletzt hat. Sie hat sich jedoch geschworen, ihm nicht mehr zu nahe zu kommen – was sich als unmöglich erweist, denn Wyatt muss notgedrungen ins B&B einziehen. Aria schöpft Hoffnung, als sie endlich jemand Neuen kennenlernt – und macht Wyatt klar, dass sie nur noch als Freunde Zeit verbringen können. Doch bei einem Ausflug ins verschneite Gebirge sprühen die Funken zwischen ihnen und Wyatt scheint sie mit aller Macht überzeugen zu wollen, dass Freundschaft nie genug sein wird …
GEDANKEN ZUM BUCH
Oh Man, oh Mann, dieses Buch… Es fällt mir wirklich schwer, meine Gedanken zu diesem Buch in Worte zu packen, ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben. Mochte ich es? Ja, schon. Eigentlich habe ich es sogar geliebt. Die Charaktere, die Emotionen, den Kleinstadt-Charme, den poetischen Schreibstil und das wundervolle Setting. Das alles habe ich bereits in Band 1 in mich aufgesogen und auch hier wahnsinnig toll gefunden. Ich mochte es, dass wir die bereits lieb gewonnen Charaktere wiedergesehen haben, vor allem mochte ich den schrulligen Will, der hier mehr Screentime bekam. Ich mochte das laubberieselte Aspen, das verschneite Aspen und die Berge Aspens. Und ich mochte Aria und Wyatt, ihre komplizierte Beziehung und dass sie nicht voneinander loskommen. Die erste Hälfte des Buches habe ich wegen all dieser Dinge sehr geliebt. Die Probleme kamen aber leider mit der zweiten Hälfte.
Zirka ab der Hälfte drehte sich leider alles, was ich bisher geliebt hatte ins Übertriebene. Aria und Wyatt wurden mir zu anstrengend, weil sich ihre Probleme und Gespräche ständig im Kreis drehten. Mir fehlte hier die Entwicklung, die nötig gewesen wäre, um vor allem Arias Handlungen nachvollziehen zu können. Ich meine ja, sie wurde wirklich sehr verletzt und ihr fällt es deshalb schwer, Wyatt wieder zu vertrauen, aber ihr ständiges hin und her kam völlig wirr und unlogisch bei mir an. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie Wyatt nur näherkommt, um ihn dann wieder wegzustoßen und ihn für sein Verhalten zu bestrafen. Und obwohl ich ihre Rachegefühle verstehen konnte, waren sie für mich unlogisch, weil sie ständig von sich behauptete, ein guter Mensch zu sein. Wyatt tat mir einfach nur leid, weil er wirklich hart gekämpft hat, um sich Aria gegenüber zu beweisen.
Auch der von mir bis dahin geliebte Schreibstil hatte es in der zweiten Hälfte nicht leicht mit mir. Diese Mischung aus Anglizismus (supernice, Mindfuck, etc.), den kurzen und doch verschachtelten Sätzen, den hochemotionalen Ausdrücken und dem übertrieben Poetischen war mir dann einfach zu viel. Ich konnte den zahlreichen inneren Monologen nicht mehr folgen und habe mir das Ende herbeigesehnt, das für meinen Geschmack dann leider auch zu kitschig war. Außerdem fehlte mir bei einigen Konflikten der Abschluss (besonders was die Sache mit Camila betrifft).
FAZIT
Jaaaa … Was soll ich sagen? Die erste Hälfte top, die zweite flop?
Like Fire we Burn ist ein Buch mit unglaublich viel Potenzial, tollen Charakteren, einem umwerfenden Setting und einem Schreibstil, der an Poesie kaum zu übertreffen ist. Die erste Hälfte hat mir deshalb auch wahnsinnig gut gefallen und ich habe mich erneut in die schrulligen Charaktere und das zauberhafte Aspen verliebt. Leider konnten mich Aria und Wyatt ab der zweiten Hälfte nicht mehr überzeugen. Mir fehlte die Charakterentwicklung und ich hatte oft das Gefühl, mich in einem emotionalen Kreisverkehr zu befinden, aus dem die beiden die Ausfahrt einfach nicht finden (wollen). So sehr ich das Buch thematisch geliebt habe (Second-Chance-Lovestory, Eishockey, Kleinstadtzauber, Jugendliebe), konnte es mich aber leider nicht bis zu Ende packen. Ich hatte mir hier einfach mehr erhofft und fand es auch schade, dass am Ende einige Konflikte offen geblieben sind. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen und mich in Aspen sehr wohl gefühlt. Ich würde 3,5/5 Sterne geben, mit der Tendenz zu 4 Sterne, weil ich das Setting so toll fand.
