Hello, Everyone!
Momentan läuft es bei mir mit dem Lesen sehr gut, deshalb habe ich heute wieder eine Rezension für euch. Dieses Mal zum zweiten Teil von Marah Woolfs Hexenschwestern-Saga. Viel Spaß!
Produktinformationen: ISBN: 978-3966984867 | 480 Seiten | Selfpublished by Marah Woolf
INHALT
Vianne hat den Angriff der Dämonen überlebt, aber nun sind sie und ihre Schwestern Gefangene am Hof des Hochkönigs von Kerys. Er will sie zwingen, ihm schwarzmagische Artefakte zu beschaffen, die ihm unbegrenzte Macht verleihen. Macht, die er gegen die gesamte Menschheit einsetzen wird. Um einen Ausweg zu finden, bleiben Vianne nur wenige Wochen. Danach wird Regulus seine Drohung wahr machen und sie und ihre Schwestern mit einem Dämon vermählen. Sie darf niemandem trauen, denn alles, was sie bisher zu wissen glaubte, entpuppt sich nun als Lüge. [Quelle: Amazon]
GEDANKEN ZUM BUCH
Sister of the Moon schließt (zum Glück!) nahtlos an das Ende von Teil 1 an. Vianne und ihre Schwestern befinden sich mitten im Dämonenangriff und versuchen, Hilfe aus dem Chateau zu holen. Auf der Flucht vor dämonischen Kreaturen gelangen sie nach Glamorgan, landen dann aber nicht wie geplant im Chateau, sondern in Kerys und damit in Regulus‘ Reich. Die Schwestern werden zu Gefangenen des Hochkönigs und zu seinen Versuchtskaninchen im Bezug auf seinen Plan, magiebegabte Dämonenkinder zu erzeugen. Um sich und ihren Schwestern dieses Schicksal zu ersparen, muss Vianne für Regulus drei Artefakte aus Glamorgan beschaffen und ihm damit die Macht verleihen, selbst Magie anzuwenden. Ob sie dieses Risiko eingehen wird?
Wow… also das war …. wow! Mir gefiel der erste Teil bereits richtig gut, aber Band 2 hat mich wirklich umgehauen. Die Spannung steigt mit jeder Seite, die Charaktere entwickeln sich authentisch und die Twists, die Marah Woolf hier eingebaut hat, sind einfach genial umgesetzt. Immer wenn man denkt, dass man weiß, worauf das Ganze hinausläuft, passiert etwas unvorhergesehenes und man sitzt mit offenem Mund vor dem Buch. Irgendwann zweifelt man an allen. Wem kann man vertrauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Man weiß es einfach nicht.
Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet und mit vielen authentischen Details gestaltet. Mit Vianne hatte ich ja ein paar Probleme im ersten Teil, die auch hier nicht ganz verschwunden sind. Sie ist einfach ein wahnsinnig naiver Charakter, der sich in der „Liebe“ zu Ezra völlig verloren hat. Ich setze Liebe hier unter Anführungszeichen, weil ich finde, dass das, was die beiden da verbindet toxisch und definitiv keine Liebe ist. Trotzdem ist sie im Vergleich zum Vorgängerband reifer und aktiver geworden. Sie nimmt die Dinge endlich selbst in die Hand und agiert als die Hauptprotagonistin, die sie ja ist. Zwischendurch fällt sie immer wieder in alte Muster, wird unsicher und quengelig. In diesem Momenten wollte ich sie oft ganz fest schütteln, damit sie sich daran erinnert, dass sie eigentlich stärker ist. Vianne ist für mich auf jeden Fall ein schwieriger, aber interessanter Charakter mit Potenzial. Es ist oft hart, ihren Gedanken zu folgen bzw. diese nachzuvollziehen. Ihre Fixierung auf Ezra ist definitiv nicht gesund und einige Aussagen waren schon sehr grenzwertig und bedenklich, sodass ich ihr immer noch zu einer Therapie raten würde. Ihre Gefühle für diesen Kerl sind einfach nicht nachvollziehbar. Ezra behandelt sie wirklich respektlos und spielt mit ihr. Ständig macht er ihr Hoffnungen und handelt dann doch wieder wie ein Arsch. Er verletzt sie und hält sie sich gleichzeitig warm. Ich habe im Laufe des Buches einen regelrechten Hass auf ihn entwickelt. Sein Verhalten geht einfach gar nicht und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass bei Vianne dieser „AHA-Moment“ kommt, wo sie merkt, dass Liebe anders aussieht. Aber naja …
Zum Glück bekommt noch eine weitere männliche Figur die Chance, um Viannes Aufmerksamkeit zu kämpfen: Fürst Aarvand von Coralis, Calebs Bruder und ehemaliger Verbündeter von Ezra. Diesen Love Interest fand ich um einiges spannender – und gesünder. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber ich habe jede Emotion gefühlt und mit Aarvand mitgefiebert. Zeitweise hat er mich an Rhysand aus ACOTAR erinnert, was natürlich Extrapunkte gab. Aarvand und einige andere Nebencharaktere gleichen den zweifelhaften Charakter von Vianne und Ezra auf jeden Fall aus und bringen die nötige Spannung und Vielfalt in die Geschichte. Die Szenen mit Aarvand und Vianne habe ich wirklich genossen, denn man merkt sofort, dass da etwas großartiges entstehen kann.
FAZIT
Sister of the Moon ist eine wirklich spannende Fortsetzung, die besonders durch den rasanten Spannungsbogen punktet. Intrigen, Geheimnisse und jede Menge Gefühlschaos mischen sich hier mit authentischen Nebencharakteren, die die Schwächen der Hauptprotagonisten zwar nicht ganz ausgleichen, aber definitiv erträglicher machen. Viannes Gedanken und ihre Fixierung auf Ezra machen es schwierig, sie als Hauptperson zu begleiten und sich emotional auf sie einzulassen. Diese „Liebe“ ist toxisch und nicht leicht zu ertragen, weil gewisse Aussagen wirklich grenzwertig sind. Wäre sie meine Tochter, Schwester oder Freundin, würde ich sie zu einer Therapie zwingen, weil ihr Verhalten definitiv nicht gesund ist. Gegenüber Ezra habe ich sogar einen regelrechten Hass entwickelt, weil sein Verhalten einfach unentschuldbar ist. Fürst Aarvand von Coralis fand ich dafür vom ersten Moment an toll! Er ist diese Mischung aus „harte Schale, nicht ganz so harter Kern“ und hat mich zeitweise ein bisschen an Rhysand aus ACOTAR erinnert, wofür es natürlich Extrapunkte gab. Ihn und Vianne zu begleiten hat wirklich Spaß gemacht und ich bin schon jetzt ein Fan von diesem Love Interest. Aufgrund der Spannung, der unvorhergesehenen Twists und der tollen Nebencharaktere gibt es von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung.