Sinking Ships [Tami Fischer]

„So sehr in jemanden verliebt zu sein war beinahe eine körperliche Qual.“

S. 246

INHALT

Sie will sich nicht verlieben. Er hat es schon längst getan
Carla Santos hält nichts von der Liebe. Und schon gar nicht von unerträglich netten, attraktiven Jungs wie Mitchell, dem Bruder ihrer besten Freundin und Kapitän des Schwimmteams.
Denn Carla braucht eine harte Schale, damit ihr das Leben nichts mehr anhaben kann. Damit sie es schafft, ihre beiden kleinen Brüder allein groß zu ziehen und nebenbei auch noch Job und Studium zu stemmen. Deshalb darf niemand wissen, dass sie panische Angst vor Wasser hat, seit sie als kleines Mädchen mit ansehen musste, wie ihre Mutter ertrunken ist. Niemand soll Carla schwach sehen.
Doch als Carla bei einer Party in den Pool stürzt, ist es ausgerechnet Mitchell, der sie in letzter Sekunde vor dem Ertrinken rettet. Gegen ihren Willen lässt Mitchell Carlas Mauern bröckeln, aber bevor sie ihm ihre Gefühle gestehen kann, schlägt das Leben noch einmal mit aller Härte zu. Carla muss sich endlich ihrer größten Angst stellen, wenn sie Mitchell für sich gewinnen will.
[Quelle: Droemer Knaur Verlag]

CARLA & MITCHELL

Carla Santos
Carla ist eine temperamentvolle Latina, für die es die Hölle auf Erden bedeutet, wenn andere sie schwach sehen würden. Sie kümmert sich um ihre Brüder, weil ihr Vater im Gefängnis sitzt und ihre Mutter vor einigen Jahren ertrank. Nur widerwillig nimmt sie die Hilfe ihrer Tante Alma an, die ihr die Jungs am Wochenende abnimmt, damit Carla lernen und den Haushalt schaffen kann. Niemand weiß von ihrer schwierigen familiären Situation, nicht einmal ihre besten Freundinnen. Deshalb kommt es Carla einem Weltuntergang gleich, als Mitchell von ihrer Aquaphobie erfährt und ihr seine Hilfe anbietet. Nach und nach kommen sich die beiden durch den Schwimmunterricht jedoch näher und Carla lernt, ihre Mauern zu senken. Sie entwickelt Gefühle für Mitch, auch wenn sie das sich selbst und anderen gegenüber nicht zugeben möchte.

Mitchell Moore
Mitch ist ein absoluter Good Guy und schon lange in Carla verliebt. Er ist der beste Schwimmer an der Fletcher University und hat große Chancen, irgendwann Olympiakandidat zu werden. Sein Leben ist streng durchgeplant und er erhält viel Druck von seinem Trainer und auch von seiner Mutter, die ihre Schwimmkarriere nach dem College aufgab und in ihrem Sohn ihre zweite Chance auf Erfolg sieht. Als Mitchell von Carlas Wasserangst erfährt, versucht er alles, um ihr diese zu nehmen und bietet ihr Schwimmunterricht an. Die beiden gehen einen Deal ein: Er darf ihr helfen und verspricht dafür, niemanden von ihrer Angst zu erzählen. Im ersten Moment ist Mitch gekränkt, dass Carla auch nur denkt, er würde ihr Geheimnis verraten, doch dann nutzt er diese Chance, um Zeit mit ihr zu verbringen. Schließlich will er der schönen Latina schon lange näherkommen.

„Carla Santos war nicht nur mein Untergang. Sie war dabei, mir das Herz zu stehlen und nichts übrig zu lassen bis auf das erschütternde Verlangen, mich in ihr zu verlieren.“

S. 199

MEINE MEINUNG

Sinking Ships ist der zweite Teil von Tami Fischers Fletcher-University Reihe und gefiel mir um Längen besser als der erste Band! Zum Einen lag das an den Protagonisten: Carla und Mitchell. Die beiden funktionieren einfach wunderbar zusammen. Ihre Unterschiedlichkeit sorgt für viele schöne, prickelnde und lustige Momente, die man als Leser einfach gerne mitverfolgt. Zum Anderen lag es an den zwei Erzählperspektiven. Keine Ahnung, wieso die Autorin hier auch Mitchell zu Wort kommen ließ, da im ersten Band nur aus der weiblichen Perspektive erzählt wurde, aber DANKE DAFÜR, Tami!
Ein Kritikpunkt am ersten Band war nämlich, dass ich Ches nicht richtig kennenlernen konnte. Ella mochte ich zwar, aber richtig gerne hatte ich sie nicht und mit Ches kam ich nach der Hälfte des Buches gar nicht mehr klar. Umso erfreuter war ich, dass im zweiten Band sowohl Carla als auch Mitch ihre Geschichte erzählten.

Und was für eine Geschichte das war! Anfang, Mitte und Ende des Buches haben mir richtig gut gefallen. Die Spannung wurde stetig aufrecht gehalten und mit süßen (aber nicht kitschigen) Szenen gefüllt. Durch Carlas Aquaphobie wurde auch ein ernstes Thema angesprochen und mit Mitchells Schwimmkarriere auch ein Bereich, den ich bisher noch nicht oft in New Adult Büchern gelesen habe. Meist geht es ja um Football, Baseball, Eishockey oder Musik. Schwimmen kam mir nie spannend genug vor, aber Tami Fischer hat mir gezeigt, dass ich mich geirrt habe. Mitchells Training, der Druck, der ihm auferlegt wird und die Ernsthaftigkeit, mit der er seine Ziele verfolgt waren wirklich beeindruckend.
Natürlich hat mich auch Carla schwer beeindruckt. Der Wille, mit der sie jede fremde Hilfe verweigert, grenzt an ausgewachsene Sturheit und ließ mich mehr als einmal den Kopf schütteln. Sie fühlt sich wegen dem Tod ihrer Mutter schuldig und glaubt, dass sie alles alleine schaffen und ihre Brüder alleine großziehen muss. Dabei wird sie ständig von der Angst begleitet, jemand könnte von ihren Geheimnissen erfahren. Denn wüsste jemand, dass ihre Eltern nicht mehr da sind, würde man ihr ihre Brüder wegnehmen und sie in Pflegefamilien stecken.

Carla ist unglaublich stark. Sie arbeitet, geht aufs College und sorgt für ihre Familie. Es war so schön zu lesen, wie sie ihre Schutzmauern Mitchell gegenüber langsam senkt und sich auf eine Beziehung mit ihm einlässt. Ich hatte fast durchgehend Bauchkribbeln und gönnte den beiden schließlich das Happy End.

„Du interessierst mich einfach nicht die Erbse.“

S. 193

FAZIT

Sinking Ships ist eine gelungene Fortsetzung, die mir sogar noch besser als der erste Band gefiel. Denn wir dürfen zwei unterschiedliche Charaktere dabei beobachten, wie sie sich gemeinsam weiterentwickeln und von (widerwilligen) Freunden zu etwas Großem werden. Die Chemie zwischen Carla und Mitchell stimmt einfach. Die beiden tänzeln bis zur letzten Seite umeinander herum und sorgen für so viel Bauchkribbeln, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Thematisch wie auch stilistisch konnte mich dieses Buch überzeugen und lässt mich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung – Hiding Hurricanes – warten, in dem es um Lenny und Creed gehen wird und die hoffentlich wieder beide Perspektiven aufgreift.

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