„Sie sagt, sie liebt meine Seele, aber meine Seele…. bist du.“
S. 324
INHALT
College-Studentin Autumn ahnt nicht, dass die wunderschönen Gedichte, die ihr der attraktive Connor schickt, von dessen Freund Weston stammen. Und obwohl Autumn sich stark zu Connor hingezogen fühlt, spürt sie auch zu Wes eine unerklärliche, tiefe Verbindung. Während ihre verwirrenden Gefühle Autumn zunehmend in Seelennot bringen, verstricken die beiden Freunde sich immer weiter in ihrer gut gemeinten Täuschung. Und als Connor nach einem Streit mit seiner Familie eine folgenschwere Entscheidung trifft, steht plötzlich noch viel mehr als nur ihre Freundschaft auf dem Spiel.
[Quelle: Luebbe.de]
DIE (WICHTIGSTEN) CHARAKTERE
Autumn
Autumn ist Romantikerin durch und durch. Sie träumt davon, die Welt zu verändern und will unbedingt Gutes tun. Dafür arbeitet sie hart und entwickelt sogar eine eigene Fachrichtung, die sie in Harvard vorschlagen möchte. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt, der sie mit einer anderen betrogen hat und ist noch nicht bereit, eine neue Beziehung einzugehen als sie Conner kennenlernt. Der nächste Mann soll ihr Seelenverwandter sein, mit weniger möchte sie sich nicht zufrieden geben.
Weston
Weston wird von allen als „Amherst-Arschloch“ bezeichnet. Er ist abweisend und lässt niemanden an sich heran, außer Connor, der wie ein Bruder für ihn ist. Als bester Läufer am College könnte er Karriere machen, doch stattdessen arbeitet er hart an seinem Abschluss in Wirtschaft, um später einmal an der Wall Street arbeiten zu können. Er möchte seine Familie unterstützen, die nach dem Verschwinden seines Vaters immer wieder unter Geldnot leidet.
Dass Connors Familie seine Mutter finanziell unterstützt, lastet schwer auf ihm. Er fühlt sich schuldig und ist wütend, weil sein Vater ihn in diese Rolle gezwungen hat. Da er stets damit rechnet verlassen zu werden, will er sich nie verlieben, doch das gerät ordentlich ins Wanken als er Autumn kennenlernt. Als Weston jedoch erfährt, dass Connor ebenfalls an ihr interessiert ist, zieht er sich zurück und hilft seinem besten Freund sogar dabei, Autumns Herz zu gewinnen.
Connor
Connor kommt aus einer reichen Familie und ist ein sehr offener Mensch. Er ist freundlich, charmant und bringt andere stets zum Lachen. In Connors Nähe fühlt man sich wohl, denn er verurteilt niemanden und er würde nie andere von oben herab behandeln. Weston ist sein bester Freund seit Schulzeiten. Er würde alles für ihn tun und dafür keine Gegenleistung verlangen. Dennoch bekommt er diese in Form von Gefälligkeiten, denn Weston macht viele seiner Hausaufgaben. Auch in der Beziehung zu Autumn ist es Weston, der dafür sorgt, dass es funktioniert.
Connor ist dem Druck seiner Eltern ausgesetzt, die viel von ihm erwarten und verlangen. Sie möchten, dass er Karriere macht, doch sein Traum wäre es, eine Sportsbar zu eröffnen.
„Wenn wir beide eine Person wären, würden wir sie glücklich machen.“
S. 200
MEINE MEINUNG
Wo Emma Scott draufsteht, ist Emma Scott drin …
Dieses Buch ist eine Berg und Talfahrt an Emotionen und ich weiß jetzt – eine Woche, nachdem ich das Buch beendet habe – immer noch nicht, ob es mir gefallen hat. Aber von vorne:
Das Cover ist wahnsinnig schön und gehört zu meinen liebsten aus dem Lyx-Herbstprogramm. Als ich es zum ersten Mal sah, wusste ich bereits, dass ich es unbedingt lesen muss (#coverkaufvomfeinsten) und als ich dann sah, dass meine liebe Emma Scott (#emotionsguru) diese Geschichte geschrieben hat, kam es natürlich ganz oben auf meine Liste. So, aber genug geschwärmt. Es folgen harte Fakten:
Dass ich mit diesem Buch hadern würde, hätte mir bereits dadurch bewusst werden müssen, dass es monatelang auf meinem SUB lag. Denn auch, wenn ich Emma Scott und ihre tiefsinnigen, authentischen Geschichten liebe, ließ mich hier etwas zögern. Der Klappentext versprach große Emotionen und viel Drama, also eigentlich genau mein Geschmack. Als ich es dann endlich in die Hand nahm und die ersten Seiten las, verzog sich das komische Gefühl eine Zeit lang. Der Einstieg gefiel mir wirklich gut, war spannend und machte neugierig auf die Handlung. Wir lernen Autumn, Weston und Connor aus zwei Erzählperspektiven kennen. Ich mochte alle drei Protagonisten, aber Weston war von Beginn an mein Favorit.
Er ist auf den ersten Blick kalt und abweisend, doch innerlich ein Poet. Seine Texte sind gefühlvoll, schmerzhaft und wunderschön. Natürlich muss man sich in seine Worte verlieben. Autumn tat es auf jeden Fall.
Und ich glaube, hier liegt auch schon ein Teil meines Problems begraben. Denn dass Autumn sich nur aufgrund der Poesie auf Connor einlässt, nervte mich gewaltig. Sie fühlte sich zu ihm zwar hingezogen, aber aufgrund seiner fehlenden „Seele“ wollte sie keine Beziehung mit ihm. Ganz ehrlich? Was erwartet sie auch von College-Studenten? Mit Anfang zwanzig sind die wenigsten emotional so weit, dass sie tiefsinnige Gedichte verfassen und ewige Liebe schwören. Romantik in allen Ehren, aber das war mir dann doch too much!
Auch Connor hatte seine Momente, in denen er mir richtig auf die Nerven ging. Er ist dieser klassische College-Student, der keine Sorgen, keine Ängste und keine Scheu vor Konsequenzen hat (auf den ersten Blick jedenfalls). Er wird von seinen Eltern unter Druck gesetzt und darf seinen Traum von der Sportsbar nicht verwirklichen. Stattdessen wird von ihm erwartet, mehr wie Weston zu sein und hart zu arbeiten. Da aber jeder weiß, dass die Worte „Connor“ und „hart arbeiten“ nicht zusammenpassen, wird Weston dazu gedrillt, ihn zu unterstützen. Dieser tut das auch, denn Connor ist für ihn wie ein Bruder. Die Liebe zwischen den beiden ist auf jeder Seite spürbar.
Ich hadere mit diesem Buch. Einerseits gefiel es mir richtig gut, denn Schreibstil, Emotionalität, Setting und Charaktere waren genau das, was ich mir von Emma Scott erhoffe und was ich bei jedem Buch bekomme.
Andererseits mochte ich die Zusammensetzung der Protagonisten nicht, die Schwächen, die ihnen gegeben wurden und die Längen, die in der Mitte aufkamen.
Aber die überraschende Wendung, die das Buch zum Ende hin nahm, ließ mich beinahe aus dem Bett fallen und lässt mich nun trotzdem auf die Fortsetzung hinfiebern. Ich bin mir nicht sicher, wie ich das Buch bewerten soll, da ich eigentlich keine konkreten Gründe finden kann, die gegen die Geschichte sprechen. Trotzdem fehlte mir etwas – oder es war von etwas zu viel?
Ich bin unsicher …
