Good Girl, Bad Blood ist der zweite Band von Holly Jacksons Jugend-Thriller Reihe. Da mich der erste Band positiv überrascht hat, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut, in der Pip wieder die Rolle der Ermittlerin übernimmt. Ob und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr wieder hier nachlesen.
Viel Spaß!
Produktdetails: ISBN: 978-3-8466-0160-0 | 445 Seiten | One Verlag | Band 2 | Klappbroschur
INHALT
Seit sie den Mordfall an Andie Bell aufgeklärt hat, ist Pip geradezu berühmt. Vom Ermitteln hat sie trotzdem erst mal genug – lieber erzählt sie in einem True-Crime-Podcast mehr darüber, wie sie geholfen hat, den wahren Mörder Andies zu finden. Doch dann erfährt sie, dass ein Bekannter aus der Nachbarschaft verschwunden ist. Und weil die Polizei erst mal nichts unternimmt, fängt Pip doch wieder an, Fragen zu stellen. Schon bald sind die Fans ihres Podcasts live dabei, wie sie nicht nur dem Verschwinden von Jamie Reynolds auf den Grund geht. Es scheint, dass Pip mal wieder an den dunklen Geheimnissen von Little Kilton rührt. Und das bringt erneut auch sie selbst in große Gefahr …
GEDANKEN ZUM BUCH
Obwohl als Jugendthriller beworben, ist Good Girl, Bad Blood auch für Erwachsene ein wirklich spannendes Leseerlebnis! Ich konnte mitfiebern, miträtseln und zusammen mit Pip die unterschiedlichsten Theorien erarbeiten. Im Gegensatz zu Band 1 geht es hier nicht um einen Mordfall, sondern um das Verschwinden eines sehr guten Bekannten von Pip. Jamie, der ältere Bruder von einem ihrer besten Freunde, wird vermisst und die Polizei unternimmt nichts dagegen. Seine Familie wendet sich verzweifelt an Pip, die aber eigentlich nicht mehr ermitteln wollte. Zu groß ist ihre Angst, wieder so besessen und fixiert zu sein wie bei den Ermittlungen zum Andie Bell Fall. Da aber niemand nach Jamie sucht, muss Pip die Sache doch selbst in die Hand nehmen.
Die ersten 100 Seiten sind etwas träge. Da Pip nicht ermitteln möchte und eher versucht, die Polizei von der Dringlichkeit des Vermisstenfalls zu überzeugen, kommt die Handlung nur sehr langsam voran. Umso intensiver ist der Fokus auf den Charakteren und besonders Pip macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Ihre Gefühle und die Zurückhaltung, an der sie anfangs so festhält, sind durch jede Seite greifbar und extrem authentisch! Sie hat eine echt tolle Entwicklung durchgemacht und liebe ihren Charakter sehr! Obwohl sie echt verbissen sein kann und manchmal ziemlich grenzwertig agiert, ist Pip so unglaublich nahbar und „echt“. Ich habe sie wirklich gerne begleitet. Schade fand ich aber, dass ihre Beziehung zu Ravi etwas in den Hintergrund geraten ist. Die beiden sind so ein tolles Team und haben einen so interessanten und süßen Umgang miteinander. Ich hätte mir hier etwas mehr Emotionalität und schöne Momente zu zweit gewünscht.
Was die Spannung betrifft, fand ich Band 2 auch etwas schwächer als Band 1, da ich die involvierten Personen und die finale Auflösung nicht ganz so stark gefühlt habe wie im Vorgängerteil. Hier fehlte mir einfach dieser Wow-Effekt, der A Good Girls Guide to Murder zu einem Highlight gemacht hat. Trotzdem habe ich den Fall gerne verfolgt und empfand die vielen Protokolleinträge und Interviews wieder als richtig interessantes Stilmittel. Die letzten 100 Seiten haben dann sehr viel an Spannung zurückgeholt und ich konnte am Ende das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Art und Weise wie der Fall aufgelöst wurde war zwar nicht so spektakulär wie im ersten Band, aber trotzdem wirklich gut!
FAZIT
Good Girl, Bad Blood ist eine spannende, wenn auch etwas schwächere Fortsetzung, die aber dennoch zu empfehlen ist. Auch wenn ich die Personen und Ereignisse nicht so sehr gefühlt habe wie im Vorgängerband, konnte ich das Buch zeitweise nicht aus der Hand geben. Pip ist eine wirklich tolle Protagonistin, die ich gerne begleitet habe und von der ich jederzeit wieder ein Buch lesen würde! Ich freue mich sehr auf den dritten Teil.
3,75 Sterne