Rezension: Scarlett & Browne – Die Outlaws [Jonathan Stroud]

REZENSIONSEXEMPLAR

Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine ehrliche und unabhängige Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst. Scarlett & Browne war mein erstes Buch von Jonathan Stroud und ich war wirklich positiv überrascht, wie sehr es mir gefallen hat. In diesem Beitrag könnt ihr wieder meine ausführliche Rezension lesen. Viel Spaß!

Produktinformationen: ISBN: 978-3-570-16596-6 | 448 Seiten | cbj Verlag

INHALT

Ein tragisches Unglück in ihrer Vergangenheit hat die 17-jährige Scarlett McCain zur Gesetzlosen gemacht. Inzwischen ist sie eine geschickte Bankräuberin, hervorragende Kämpferin und Meisterschützin. Nach einem ihrer Beutezüge trifft sie bei ihrer Flucht durch die Wälder auf den hilflosen 15-jährigen Albert Browne. Wider besseres Wissen erklärt sich Scarlett bereit, ihm zu helfen. Ein fataler Fehler. Halb England ist dem Jungen auf den Fersen, der über eine geheimnisvolle Fähigkeit verfügt, und die andere Hälfte jagt Scarlett wegen ihrer Überfälle. Und so beginnt eine halsbrecherische Flucht durchs ganze Land, die Verfolger im Nacken … [Quelle: cbj Verlag]

GEDANKEN ZUM BUCH

Jonathan Stroud ist vielen durch seine beiden Reihen Lockwood & Co. und Bartimäus bekannt. Ich selbst kenne die Bücher zwar, habe sie aber nie gelesen. Ein Fehler, wie sich herausgestellt hat und etwas, was ich ganz bestimmt nachholen werde. Denn ich liebe den Schreibstil des Autors! Dieser ironisch-witzige Mix ist einfach unglaublich unterhaltsam und es hat wirklich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

Das Characterbuilding war einfach großartig! Scarlett und Albert sind beide unglaublich vielschichtig und spannend. Da man nur häppchenweise Details über ihre Vergangenheit erfährt, sorgen die beiden immer wieder für Überraschungen beim Lesen. Bei Scarlett hätte ich mir etwas mehr Details über ihren Werdegang als Outlaw gewünscht, aber das kommt vielleicht noch in den Folgebänden. Besonders spannend fand ich, dass beide Protagonisten in die Kategorie des Antihelden fallen. Vor allem Scarlett, denn sie ist eigensinnig, unsozial, raubt Banken aus und tötet Menschen, ohne zu zögern. Dazu ist sie klug, schlagfertig und mutig. Sie kann kämpfen, schießen und weiß sich auch verbal zu verteidigen. Kurz gesagt: Scarlett ist richtig cool!
Aber auch Albert gefiel mir. Er ist ebenfalls kein typischer Held, verbirgt viele Geheimnisse und verhält sich meistens ziemlich seltsam. Er freut sich über die kleinsten Kleinigkeiten, sieht selbst in gefährlichen, wilden Tieren etwas schönes, ist höflich und freundlich. Scarlett treibt er damit an den Rand des Wahnsinns, denn sie hält ihn für tollpatschig, naiv und nervig – was er zum Großteil auch ist. Aber Albert besitzt besondere Gaben, die ihn einzigartig machen und die Scarlett perfekt zu nutzen weiß. Aber nicht, dass ihr jetzt denkt, Scarlett wäre unsensibel und schroff (obwohl sie das auch sein kann). Sie hat das Herz am richtigen Fleck und entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer wirklich einzigartigen jungen Frau. Es ist toll, wie die beiden zusammenwachsen und schließlich zu Freunden werden.

Den tollen Schreibstil habe ich ja schon erwähnt. Schwarzer Humor zieht bei mir immer und davon gibt es ausreichend in diesem Buch. Zusammen mit den atmosphärischen Beschreibungen wird das Ganze zu einem echten Leseerlebnis. Bei der Altersempfehlung sollte man aber etwas aufpassen, denn zwischenzeitlich wird das Buch ziemlich brutal und blutig. Ich würde die Geschichte deshalb nicht unbedingt als Gute-Nacht-Lektüre für jüngere LeserInnen empfehlen. Die dystopische Welt birgt neben gefährlichen Tieren nämlich auch menschenfressende, zombieartige Gestalten, die mehrmals den Weg unserer Protagonisten kreuzen.
Das Setting, das Jonathan Stroud hier erschaffen hat, ist bildgewaltig und düster. Obwohl man auch hier kaum Details über die Hintergründe der Welt erfährt (hier hoffe ich ebenfalls auf mehr Infos im nächsten Band) kommt man gut durch die Geschichte und wird von der Spannung mitgerissen. Durch ständige Schießereien, Banküberfälle oder feindliche bzw. tierische Auseinandersetzungen bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss auch sehr hoch. Für mich war das Buch definitiv eine positive Überraschung und ich freue mich auf die Folgebände.

FAZIT

Scarlett & Browne ist eine wirklich gelungene Western-Dystopie über zwei Antihelden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammen aber ein geniales Duo bilden. Der ironisch-witzige Schreibstil mischt sich mit genügend schwarzem Humor, sodass man einige Dialoge mehrfach lesen muss, weil man nicht aufhören kann zu lachen. Am Ende blieben zwar einige Dinge ungeklärt und es fehlen diverse Background-Details, trotzdem hat mich das Buch wirklich gut unterhalten. Hier hoffe ich einfach, dass sich die offenen Fragen in den Folgebänden klären. Characterbuilding, Plot und Spannungsbogen waren nämlich großartig und machen Lust auf mehr. Ich freue mich schon jetzt auf Nachschub und werde auf jeden Fall noch mehr von Jonathan Stroud lesen. Klare Leseempfehlung!

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