stromlos: odyssee [A.J. Marini]

INHALT

2039. Der Planet stöhnt unter unbarmherziger Hitze. Rätselhafte Krankheiten haben sich ausgebreitet, gewaltige Sterberaten dezimieren die Erdbevölkerung. Emi Boulder und Ben Bates, gegensätzlich wie Feuer und Wasser, sind in einer globalen Katastrophe gestrandet: Elektrizität funktioniert nicht mehr! Tag um Tag vergeht ohne Strom. In gnadenloser Hitze werden die Umstände immer alptraumhafter, alles bricht rasant zusammen, es geht bald ums nackte Überleben. Die Katastrophe konfrontiert Ben schonungslos mit sich selbst, zugleich wächst in ihm eine zarte und unbeholfene Liebe für Emi. Emi weiß, warum es zu dem globalen Ausfall von Elektrizität gekommen ist, und dass der Strom nicht mehr zurückkehren wird. Sie fasst einen abenteuerlichen Plan, wie sie aus dem kollabierten Großstadtmoloch entkommen können. Doch Ben hat gute Gründe, der schönen, wie geheimnisvollen Emi zu misstrauen. Trotz aller Anziehung, die diese Frau auf ihn ausübt, nagen Zweifel und Ängste an ihm. Da geschieht das Unerwartete … Ist die Realität ein Traum? Erfüllt das Leben tatsächlich unsere Wünsche? Wie mächtig ist die Anziehungskraft der Liebe?
[Quelle: Amazon]

„Ich gehörte zu den Zephs, und ich war ihr Held, der größte muskelbepackte Kämpfer, den es je gab. […] Und nun stecke ich hier fest, in einer Welt, der der Stecker gezogen wurde und kämpfe nun ganz andere Schlachten.“

S. 194

MEINE MEINUNG

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar angeboten und als großer Fan von Dystopien konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Es handelt sich dabei um den zweiten Band der „stromLos“ Reihe und obwohl ich Band 1 nicht gelesen habe, wurde mir gesagt, dass der Nachfolger auch ohne Vorwissen problemlos verständlich ist. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, muss ich jedoch sagen, dass ich da nicht ganz zustimme. Auch wenn die Geschichte unabhängig von Band 1 lesbar ist, hatte ich immer wieder das Gefühl, bestimmte Szenen und Dialoge nicht zu verstehen. Besonders am Anfang kam ich deshalb sehr schwer in die Handlung hinein und musste mich fast zwingen, die Geschichte weiterzulesen. Zum Glück gehöre ich aber zur sturen Sorte Mensch und lasse mich nur schwer von meinen Zielen abhalten.
Wie hat mir dieses Buch nun gefallen?
Thematisch sehr gut! Ich mag solche Endzeit Szenarien richtig gerne und finde besonders das menschliche Verhalten darin spannend. Anfangs versteht niemand, was gerade passiert. Dann folgen Wut über die Situation, die Weigerung sie glauben und der sture Protest dagegen. Irgendwann lernen die Menschen jedoch, sich an die neue Welt anzupassen und es entstehen neue Machtverhältnisse.

In“stromLos“ hadern Emi und Ben mit der neuen Situation. Zu Beginn sind sie in Bens Wohnung gefangen, da sich die Tür nur elektronisch öffnen lässt. Ben ist keine große Hilfe und quält sich durch einen Nebel aus Alkohol und Selbstmitleid. Emi muss also alleine einen Weg hinaus finden und zeigt sich gleich zu Beginn als starke emanzipierte Frau.

Leider wurde ich mit beiden Charakteren bis zum Schluss nicht warm. Ich hatte lange das Gefühl, sie gar nicht kennenzulernen und sie nur aus der Ferne zu beobachten. Emotional konnten sie mich einfach nicht berühren, was mir das Lesen leider echt schwer gemacht hat. Ihr wisst ja, wie wichtig mir emotionale Tiefe beim Characterbuilding ist! Die Liebesbeziehung fand ich deshalb unglaubwürdig, was echt schade ist, weil der Grundkonflikt zwischen den beiden wirklich Potenzial hatte.
Spannungsbogen und Schreibstil haben mir aber gut gefallen. Die Szenen wurden detailliert und anschaulich beschrieben, sodass selbst so ein Zukunftsszenario authentisch wirkte.

FAZIT

stromLos: Odyssee ist eine Dystopie, die ein sehr zeitaktuelles Thema trifft. Handlung, Setting und Wortbuilding haben mir gut gefallen. Eine Welt ohne Strom ist heutzutage kaum vorstellbar und doch möglich. Ich habe mich beim Lesen mehrfach in dieses Setting hineingedacht und bin wirklich froh, nicht dort leben zu müssen! Leider konnte ich mich trotz der tollen und anschaulichen Handlung nicht mit den Charakteren anfreunden und hatte lange das Gefühl, einen wichtigen Teil des Plots nicht zu kennen. Ich rate deshalb allen, zuerst Band 1 zu lesen! Alles in allem packt die Geschichte trotzdem und zeigt uns, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten können. Das Buch bietet definitiv Stoff für Diskussionen!

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