Rezension: Wicca Creed – Schuld & Sünde [Marah Woolf]

Wicca Creed 1 war leider nicht das große Highlight, das ich mir erhofft hatte. Umso gespannter war ich darauf, ob Band 2 mich überzeugen kann und ob die Reihe sich vielleicht doch noch unter meine Lieblingsbücher mischt. Spoiler-Alarm: tut sie nicht… In diesem Beitrag verrate ich euch, warum das so ist und wie mir das Buch als Ganzes gefallen hat. Aber Achtung: Es handelt sich um eine Reihenfortsetzung, weshalb sich ein paar Spoiler nicht vermeiden lassen!

Produktdetails: ISBN: 978-3-98595-546-6 | 521 Seiten | Eigenverlag | Hardcover

INHALT

Valea hat ihr Bestes gegeben, um den Prinzipien der Wicca treu zu bleiben. Sie hat gekämpft, ihr wurde das Herz gebrochen und sie verlor mehr, als sie ertragen konnte. Doch nun sind fast zwei Jahre seit den verheerenden Ereignissen in Ardeal vergangen. Zwei Jahre, in denen sie sich in der Welt der Menschen versteckt und gehofft hat, dass niemand sie findet. Aber manche Hoffnungen erfüllen sich nicht. Und jetzt stehen alte Freunde vor ihrer Tür und bitten sie, um ihre Hilfe. Sie muss sich entscheiden, ob sie ihren Zorn hinter sich lässt, um gemeinsam mit denen zu kämpfen, die sie im Stich gelassen und verraten haben. Denn das Böse ist endgültig nach Ardeal zurückgekehrt.

GEDANKEN ZUM BUCH

Wo fange ich bloß an…
Das Buch ist definitiv eine Augenweide und echt gut geschrieben. Marah Woolf versteht ihr Handwerk und weiß, wie man Spannung aufbaut und einzigartige Szenen erschafft. Nachdem sich Band 1 für mich wie ein 500 Seiten langer Prolog angefühlt hat, kann ich zumindest behaupten, im zweiten Teil die Welt verstanden zu haben. Ich habe mich schnell in die Handlung „hineingelesen“, wusste aber leider viele Dinge aus dem Vorgängerteil nicht mehr. Lustigerweise hat mich das nicht im Lesefluss gestört, denn Marah hat viele kleine Erinnerungen eingebaut, sodass ich nach einer Weile das Wichtigste wieder wusste.

Die Handlung von Band 2 beginnt zwei Jahre nach dem Ende von Band 1 und schon auf den ersten Seiten gab es einen riesigen Plot Twist, den ich absolut nicht erwartet hatte. Ich war sprachlos und ehrlich gesagt leider auch wenig begeistert. Diese Art Trope ist absolut nicht mein Fall und ich mochte die Richtung nicht, die die Handlung aufgrund dieses „Ereignisses“ genommen hat. Für mich hat das direkt die Spannung und das Potenzial der Beziehung zwischen Valea und Nikolai rausgenommen. Da ich die Lovestory im ersten Teil nicht gefühlt habe, konnte ich mir die beiden in dieser Konstellation absolut nicht vorstellen und ich fand es sehr schade, dass sie dadurch aneinander gebunden sind. Zudem war da schon wieder ein Geheimnis, das die Nähe zwischen ihnen erschwert hat und nachdem der gesamte erste Teil eine einzige Täuschung auf beiden Seiten war, hatte ich mir für Band 2 etwas mehr Ehrlichkeit erhofft.
Obwohl das jetzt sehr negativ klingt, hat mir Band 2 besser gefallen als Band 1. Die Beziehung zwischen Valea und Nikolai ist zwar wieder ziemlich kompliziert, aber deutlich spürbarer als im Vorgängerteil. Wieder Slow Romance und wieder erschwert durch die vielen Pläne und Geheimnisse, aber definitiv intensiv und emotional. Ich mochte es, dass die beiden endlich miteinander gesprochen haben und vor allem, dass Valea endlich ein paar Vertraute gefunden hat. Dadurch kamen mir auch die Nebencharaktere menschlicher vor als noch im ersten Band, wo ich oft das Gefühl hatte, dass diese eher Randfiguren wären.
Kommen wir zum Ende.
Das Ende…
DIESES Ende…!!!???
Wieso?!?!

Vorab – es kam extrem unerwartet und allein dafür Hut ab für Marah Woolf. Dieses Ende habe ich absolut nicht kommen sehen! Es kam völlig aus dem Nichts und gab der Geschichte eine ganz neue Richtung.
Mochte ich das?
Nein…
Nein, ich mochte das absolut nicht!
Denn gerade als ich anfing, die Handlung, die Charaktere und vor allem die Lovestory zu fühlen, kam DIESER Twist und hat mich wieder alles in Frage stellen lassen. Wie schon im ersten Band ergab für mich auch hier rückblickend dann vieles keinen Sinn mehr. Viele Szenen, viele Gespräche und viele Erkenntnisse wurden für mich dadurch zu Lückenfüllern, was ich extrem schade finde. Gerade als alles anfing Sinn zu machen, wurde alles über den Haufen geworfen und ich bin mir nicht sicher, ob ich die Richtung mag, in die die Geschichte damit geht. Ich werde Band 3 definitiv noch lesen, aber die Reihe wird wohl keinen Platz unter meinen Lieblingsbüchern bekommen.

FAZIT

Wicca Creed – Schuld und Sünde ist eine rasante und plottwisthaltige Fortsetzung, die mir ein auf und ab der Gefühle beschert hat. Kaum, dass ich die Handlung, die Charaktere und die Liebesgeschichte fühlen konnte, kam ein Twist, der alles über den Haufen geworfen hat. Stilistisch sehr spannend, aber für mich leider sehr ungünstig gewählt, weil ich dadurch wieder den Bezug zu den Figuren verloren habe. Emotional fesselt mich die Geschichte kaum, stilistisch aber sehr. Ich bin gespannt auf das Finale, werde die Reihe aber kein zweites Mal lesen.

3,5 Sterne

2 Kommentare zu „Rezension: Wicca Creed – Schuld & Sünde [Marah Woolf]

  1. Ich kann dir nur in allem zustimmen. Die Handlung an sich mochte ich sehr und fand es auch immer spannend, aber ehrlich gesagt fand ich das ganze zwischen Nikolai und Valea viel zu nervenaufreibend.

    !!! SPOILER !!!

    Es war leider too much, dass sie und er sich immer wieder annäherten, aber die romantischen Momente und die Anziehung ständig schlagartig zunichte gemacht wurden. Gut, man weiß auch nicht, ob Nikolais Körper nicht schon länger von Nexor in Besitz genommen wurde. Aber es kam mir diesmal so erzwungen vor, dass man die sich anbahnende Beziehung so lange wie möglich hinauszögern möchte, nur, um es so spannend wie möglich für die Leser zu machen. Das wirkte leider aufgesetzt und unnatürlich, wie sehr sich beide eigentlich wollten, aber nie endgültig mal zueinanderfanden oder wenigstens mal klar und deutlich wie zwei Erwachsene miteinander sich aussprachen. Und dann, als sie sich ausgesprochen haben in der letzten gemeinsamen Nacht, war es aber eigentlich gar nicht Nikolai. Wobei ich mir aber sicher bin, dass Nexor schon aufrichtig Nikolais Gedanken widergegeben hat, so hätte er schließlich auch gedacht und geredet, da bin ich mir sicher. Trotzdem sehr schade. Da bekommen wir mal eine friedliche „Szene“ zwischen den beiden, die auch mal länger als wenige Seiten geht, und dann sowas. Echt unbefriedigend.

    Und das Ende mochte ich auch nicht. Vor allem, dass das Kind schon anreiste. Ich hatte gehofft, dass sich irgendwann mal eine gefestigte Beziehung zwischen Nikolai und Valea entwickeln würde, sie erstmal als richtiges Paar mehr Zeit miteinander verbringen und die Hürden bewältigen würden, ehe die Tochter dann aktiv an der Handlung teilnimmt. Die beiden sind nicht mal ein Paar, sollen sich dann um die Tochter kümmern, und witzigerweise wird Nikolai erstmal nicht anwesend sein, da Nexor von ihm Besitz ergriffen hat. Ehrlich, ich weiß nicht, was Marah Woolf sich dabei gedacht hat, es fing mit dem ersten Band so vielversprechend an. Ich hoffe, dass sie sich wieder an „nichts ist so wie es scheint“ halten wird.

    Der Rest hat mich begeistert, und ich denke, Neven wird uns noch positiv überraschen – meine Vermutung..

    Meine Hoffnung für Band 3 wird sein, dass das Kind erstmal keine große Rolle spielt und dass nicht allzu spät ein Weg gefunden wird, wie man Nexor zumindest aus Nikolais Körper vertreiben kann. Alles andere fände ich super enttäuschend. Vielleicht kriegt die Autorin aber doch noch die Kurve und findet einen Weg, wie die Leser zufriedengestellt werden können.

    Liebe Grüße

    Gefällt 1 Person

    1. Ganz genau! Ich fand es so schade, dass das Kind schon eine Rolle spielt obwohl Nikolai und Valea nicht mal eine anständige Unterhaltung zustande bringen. So sind die beiden aneinander gebunden, obwohl man noch gar nicht sicher sein kann, ob die zwei zueinander passen und funktionieren…

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