Auf Blood of Hercules war ich richtig gespannt! Als großer Fan von Retellings, Neuinterpretationen und alles, was mit griechischer Mythologie zu tun hat, war es auch ein Must Read und glaubt man dem englischen Booktok, dann sollte wirklich jeder dieses Buch gelesen haben. Ob das stimmt? Wie mir das Buch gefallen hat, verrate ich euch zumindest in diesem Beitrag. Viel Spaß!
Produktdetails: ISBN: 978-3-596-71242-7 | 608 Seiten | Fischer Tor Verlag | Hardcover | Band 1
INHALT
Die Welt ist gefährlich und voller Ungeheuer, aber Alexis ist keine Heldin. Sie versucht einfach nur zu überleben. Doch das Schicksal hat Größeres mit ihr vor. Als sich ihre wahre Abstammung offenbart, muss sie sich in der spartanischen Kriegsakademie mitten in den Dolomiten ausbilden lassen und sich dem Privileg der Unsterblichkeit als würdig erweisen. Um das tödliche Training, mordlustige Mitschüler und den Kampf gegen blutrünstige Bestien zu überstehen, muss Alexis selbst über Leichen gehen und ihre Menschlichkeit aufs Spiel setzen. Die heißen Gladiatoren Achilles und Patro formen Alexis zu einer gefährlichen Kriegerin. Ihre nicht weniger attraktiven Professoren Augustus und Kharon, die düsteren Erben der Unterwelt, verfolgen eifersüchtig jeden ihrer Schritte … und Gedanken.
Wenn Alexis ehrlich ist, möchte sie dieser Jagd vielleicht auch gar nicht entkommen. Götter und Monster haben es auf Alexis abgesehen – und nicht immer weiß Alexis, mit was sie es zu tun hat.
GEDANKEN ZUM BUCH
Das Buch war für mich ein einziger Fiebertraum.
Dark Romantasy, why choose, reverse harem und morally grey characters – all das hat mich wirklich neugierig auf die Geschichte gemacht und ich habe auch sehr gut und flüssig hineingefunden. Alexis ist eine sehr … spezielle … Protagonistin. Sie ist sarkastisch und ihre Kommentare und Gedanken haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Sie passt einfach zu 100% in diese düstere, von jeder Hoffnung beraubte Welt und gibt sich keine Mühe, das Gute in allem zu suchen. Warum auch, wenn das Leben ihr so schlechte Karten zugeteilt hat. Ihr einziger Lichtblick ist ihr Bruder, für den sie alles tun würde.
Was mich bei der Geschichte irritiert hat, war vor allem der Sinn einiger Aspekte und die Interpretation der Mythologie – wobei letzteres kein richtiger Kritikpunkt ist, weil hier definitiv kreativer Freiraum gilt. Aber vor allem die Prüfungen, denen sich Alexis und die anderen Nachfahren stellen sollten, haben für mich nicht so richtig Sinn ergeben. Warum sollte man die eigenen Reihen noch weiter dezimieren, wenn ohnehin schon „Mangel“ herrscht? Das Verhalten einiger Charaktere fand ich auch verwirrend. Es wird irgendwie nicht so richtig klar, was deren Ziel. Generell hat mich das „Warum“ der Geschichte nicht so ganz erreicht.
Worldbuilding und Charakterentwicklung werden mehr angedeutet als ausgearbeitet und der Plot hat geht ziemlich langsam voran. Die Geschichte ist brutal und grausam und hat einen stark dystopischen Touch. Es ist auf jeden Fall keine 0-8-15 Geschichte, denn jede Erwartung, die ich an das Buch hatte, wurde über den Haufen geworfen. Am Ende war ich weder enttäuscht noch zufrieden. Ich war einfach verwirrt und habe mich gefragt, was zur Hölle ich da gelesen habe.
Kommen wir zu den Männern. Geworben wurde für das Buch mit why choose und reverse harem und in einer Art und Weise wurde das auch geliefert, aber auch hier komplett anders als ich erwartet hatte. Die Tension und Gefühle zu den Männern kamen bei mir zumindest nicht an und ich denke, auch bei Alexis war da kaum ein Funke. Die Obsession eines Charakters zu ihr fand ich gut, aber warum plötzlich so viele sich zu ihr hingezogen fühlten, blieb mir ein Rätsel. Für mich war das Buch auch eher slow romance als why choose, weil Alexis nicht gerade den Eindruck machte, als würde sie sich für irgendetwas oder -jemanden außer ihrem Bruder, Nyx und Fluffy Junior interessieren.
Trotzdem hat mich das Ende neugierig gemacht, weshalb ich auch unbedingt Band 2 lesen möchte. Band 1 bleibt für mich ein Fiebertraum, den ich weder gut noch schlecht bewerten kann.
FAZIT
Blood of Hercules ist ein einziger Fiebertraum. Wenig Worldbuilding, verwirrende Interpretation der griechischen Mythologie und sehr viel toxische Männlichkeit verschmelzen mit einer sarkastischen Protagonistin, brutalen und grausamen Wettkämpfen und jeder Menge Action zu einem ziemlich interessanten Mix. Definitiv kein 0-8-15 Buch. Für mich war vieles leider sehr verwirrend und ich habe in einigen Dingen den Sinn nicht gesehen. Trotzdem hat mich das Ende neugierig auf die weitere Entwicklung der Geschichte gemacht.
Würde ich das Buch empfehlen?
Wenn ihr einen außergewöhnlichen Read mit viel Action und viel toxischer Männlicher sucht, dann auf jeden Fall ja. Wenn ihr emotionale Fantasy mit tiefer Charakterentwicklung und einem krassen Worldbuilding wollt, dann eher nicht.
Ich denke, dass sich hier jeder seine eigene Meinung machen muss.
