Rezension: Rose in Chains [Julie Soto]

KOOPERATION

Ich durfte Rose in Chains im Rahmen einer Blogger-Kooperation mit ehrlich & anders lesen und war so gespannt auf dieses Buch! Ursprünglich als Harry Potter Fanfiction geschrieben, hat dieses Buch bereits eine große Fangemeinde und dementsprechend war der Hype darum groß. Ich wollte mich selbst davon überzeugen und lasse euch in diesem Beitrag wieder an meinen Gedanken teilhaben.
Viel Spaß!

Produktdetails: ISBN: 978-3-442-20686-5 | 640 Seiten | Goldmann Verlag | Klappbroschur | Band 1

INHALT

Früher einmal herrschte ein brüchiger Frieden zwischen den Reichen Evermore und Bomard. Um ihn zu wahren, besuchten Kinder beider Seiten gemeinsam ein Internat, wo sie ihre magischen Kräfte schulten. Doch dann kam es zum Krieg, und nun haben die dunklen Mächte Bomards gesiegt. Die junge Briony Rosewood gerät mit vielen Frauen ihres Hofes in Gefangenschaft. Ihrer Magie beraubt, werden sie in einer dramatischen Auktion versteigert. Als letzte Prinzessin ihres Hauses, in deren Adern goldenes Blut fließen soll, erzielt Briony den höchsten Preis. Ausgerechnet Toven Hearst soll sie von nun an besitzen. Seine Familie gehört zu den mächtigsten Bomards, und Toven ist Brionys Todfeind. Doch der hochgewachsene Mann mit den silbrig-weißen Haaren ist auch der heimliche Schwarm ihrer Schulzeit …

GEDANKEN ZUM BUCH

Bei Rose in Chains handelte es sich ursprünglich um eine Harry Potter Fanfiction von Draco und Hermine. Ich bin nicht der größte Harry Potter Fan (habe die Bücher nur bis Band 2 gelesen), aber ich mag die Filme sehr gerne und finde die Welt, die Häuser und vor allem den Konflikt zwischen Gut und Böse sehr spannend. Deshalb war ich schon neugierig auf die überarbeitete Umsetzung.

Für jemanden wie mich, der weder die ursprüngliche Fanfiction noch die Bücher aus dem Universum gelesen hat, waren die Parallelen auf jeden Fall da. Mag sein, dass ich in vielen Situationen zu viel hineininterpretiert habe, aber ich denke schon, dass – wenn man weiß, dass es eine HP-Fanfiction war – man das erkennen kann. Ich denke aber auch, dass es für viele wahrscheinlich das Leseerlebnis trübt, wenn man versucht, ständig Parallelen zu ziehen, da die Geschichte von der Autorin bewusst überarbeitet wurde, um als eigenständig zu gelten. Deshalb kommen hier meine Gedanken zum Buch unabhängig davon, ob man Draco, Hermine oder andere Charaktere aus der HP-Welt ausmachen konnte.

Das Buch ist ganz klar Dark Romantasy. Es ist düster, brutal und vor allem beim Umgang mit den gefangenen Frauen wird hier nichts beschönigt. Was Briony, aber vor allem die anderen Frauen, durchmachen müssen, ist nichts für jemanden, der sich schnell triggern lässt. Gerade der Anfang überzeugt mit der düsteren Atmosphäre und dem hohen Spannungsfaktor. Es passiert sehr viel und das Schlag auf Schlag und plötzlich befindet man sich mitten in der Versteigerung.

Ich fand den Einstieg gut und mochte den Vibe der Geschichte richtig gerne, doch war ich auch ziemlich verwirrt. Erzählerisch springt die Geschichte nämlich ständig von der Gegenwart in die Vergangenheit, was ich grundsätzlich richtig gerne mag, aber was mich hier extrem durcheinandergebracht hat. Ich wusste nie, worauf sich Briony in ihren Gedanken bezog, wenn sie von bestimmten Ereignissen gesprochen bzw. an sie gedacht hat. Es kam mehr als einmal vor, dass ich im Buch zurückgeblättert habe, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen. Aber nein… Es wurden Dinge angesprochen, die ich als Leser noch nicht wusste, die aber Teil der Geschichte waren.

Das ist grundsätzlich ein gutes Stilmittel, um Spannung aufzubauen, aber ich fand es hier leider richtig ungeschickt gemacht. Anstatt mich nämlich neugierig auf die Schnipsel der Vergangenheit zu machen und mich emotional an die Charaktere zu binden, hat es mich komplett verwirrt und ich habe die Geschichte eher passiv wahrgenommen. Ich wollte zwar wissen was passiert, aber es hätte mir zugleich auch nicht gleichgültiger sein können. Die Geschichte selbst hat sich dadurch wahnsinnig gezogen und rückblickend frage ich mich ernsthaft, was ich da eigentlich gelesen habe. Denke ich an die Geschichte, dann sind mir nur viele Namen, flache Charaktere und ein wirrer Plot in Erinnerung geblieben.

Die Lovestory, die enemies-to-lovers sein sollte, war in meinen Augen (wieder mal) kein enemies-to-lovers. Ja, die beiden sind Feinde, doch sie verhalten sich nicht so und bei beiden ist bereits in den ersten Vergangenheitseinblicken ganz klar die gegenseitige Anziehung zu spüren. Sorry, aber das ist für mich wieder slow romance und kein enemies-to-lovers – wobei slow burn hier auch nicht ganz passt, weil zwischen den beiden kaum was passiert und wenn doch, fragt man sich einfach nur warum…

Für mich war das Buch leider verschenktes Potenzial, was ich unglaublich schade finde. Denn sowohl die Magie als auch die Welt fand ich ziemlich spannend.

FAZIT

Trotz guter Voraussetzungen konnte mich Rose in Chains leider nicht überzeugen. Das Magiesystem und die Atmosphäre fand ich richtig gut, doch leider war in meinen Augen der Erzählstil nicht gut. Die ständigen Sprünge von der Gegenwart in die Vergangenheit waren ungeschickt und haben mich komplett verwirrt. Es wurde oft von Dingen und Ereignissen gesprochen als müsste man als Leser wissen, was passiert ist, aber die Informationen dazu kamen erst 100 Seiten später. Ich konnte mich emotional überhaupt nicht auf die Geschichte oder die Charaktere einlassen. Es gab viele Längen und am Ende blieb bei mir nur die Frage hängen, was da eigentlich gelesen habe …

Sehr schade, aber das war nicht mein Buch.

2,5 Sterne

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