REZENSIONSEXEMPLAR
Mit Witches of Deadly Sins ist dieses Jahr das ultimative Herbstbuch erschienen. Hexen, Alchimisten, die Suche nach der Büchse der Pandora und das alles im Setting von Amsterdam? Das klingt einfach, als wäre es für regnerische Herbsttage oder -abende gedacht! Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und verrate euch in diesem Beitrag wieder meine Gedanken dazu. Viel Spaß!
Produktdetails: ISBN: 978-3-3286-0430-3 | 448 Seiten | Penguin Verlag | Hardcover | Band 1
INHALT
Nie wollte Sasha nach Amsterdam zurückkehren. Sie schätzt ihr Leben fernab von uralten Verschwörungen und dem hiesigen Hexenrat. Doch als sie eine erschütternde Nachricht erhält, bleibt ihr keine Wahl. Widerwillig schließt sie einen Deal: Ein Jahr lang hilft sie bei der fieberhaften Suche nach Pandoras Büchse – dafür erhält sie die Freiheit, ein unabhängiges Leben zu führen. Das mächtige Artefakt, das seit Jahrtausenden verschollen ist, birgt die Macht, das entfesselte Unheil der Welt zu bannen. Als Sasha mit ihren Nachforschungen beginnt, geschehen seltsame Dinge, und plötzlich steht auch noch ein Alchemist vor ihrer Tür, mit einer Anziehungskraft, der sich Sasha kaum entziehen kann. Er bietet an, ihr zu helfen. Aber kann sie ihm wirklich vertrauen? Mehr noch: Kann sie sich selbst trauen?
GEDANKEN ZUM BUCH
Das Buch lässt mich etwas zwiespältig zurück.
Einerseits fand ich es richtig toll, weil sowohl das Setting als auch die Geschichte an sich wirklich gut geschrieben sind. Andererseits passierte mir in den fast 450 Seiten zu wenig, um mich richtig zu begeistern. Aber starten wir mal den Punkten, die ich gut fand:
Die Geschichte ist eine tolle Mischung aus Fantasy und Mythologie. Ich hatte zu Beginn ein paar Bedenken was die Kombination von Hexen und griechischer Mythologie betrifft, aber Ava Reed hat hier nicht nur toll recherchiert, sondern auch kreativ richtig abgeliefert. Ich mochte den geschichtlichen Faktor und wie fließend sie die Mythologie mit der Geschichte der Hexen verwoben hat.
Die Charaktere fand ich auch sehr gut. Sasha war für mich von Anfang an greifbar und ich habe mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Ella, Brenna, Atlas und das Haus fand ich ebenfalls richtig toll – ganz besonders das Haus, das seine eigene Persönlichkeit hatte.
Auch der Schreibstil und das Setting waren top! Ich konnte mich so richtig in die Geschichte fallen lassen und hatte beim Lesen immer ein „Kuscheldecken-Gefühl“. Das Buch liest sich gemütlich und leicht – perfekt wenn man vor dem Schlafen noch runterkommen möchte.
Dadurch, dass das ganze Buch so gemütlich war, fehlte mir aber leider oft der Drang zum Weiterlesen. Obwohl ich die Geschichte und die Charaktere wirklich mochte, fand ich den Spannungsbogen zu langsam und die Emotionen zu blass, um mich richtig zu fesseln.
Ein großer Part der Handlung ist die Suche nach der Büchse der Pandora und obwohl ständig die Rede davon ist, beginnt die eigentliche Suche erst ab der Hälfte der Geschichte. Auch die Liebesgeschichte war erst ab der zweiten Hälfte präsent. Ich bin ein großer Fan von Slow Burn Romance und für das Buch wird auch damit geworben, aber ganz ehrlich? Das war für mich kein Slow Burn…
Dastan ist in der ersten Hälfte kaum bis gar nicht präsent, denn er und Sasha kennen sich noch gar nicht. Sobald die beiden aufeinandertreffen geht es eigentlich ziemlich schnell zwischen den beiden, was dann ja kein Slow Burn mehr ist. Aber abgesehen davon war die Lovestory nicht schlecht. Die Tension ist auf jeden Fall da und ich mochte den ständigen Schlagabtausch zwischen ihnen. Gegen Ende gibt es auch eine spicy Szene, die ich richtig, richtig gut fand!
Der Plottwist am Ende war für mich gleichzeitig überraschend und vorhersehbar. Ich habe ihn kommen sehen, war in dem Moment dann aber trotzdem überrascht – fragt mich nicht, wie das geht. Das Ende macht auf jeden Fall neugierig auf Band 2. Ob ich den lesen werde, weiß ich jedoch noch nicht.
Für mich war das Buch ein gemütlicher Read für Zwischendurch. Ganz bestimmt nicht schlecht, aber leider auch nichts, was mir langfristig in Erinnerung bleiben wird.
FAZIT
Witches of Deadly Sins fühlt sich an wie ein gemütlicher Herbsttag, wenn es draußen regnet und man es sich drinnen mit Kerzen und Kuscheldecke auf dem Sofa gemütlich macht. Es ist cozy und man fühlt sich einfach wohl! Trotzdem oder gerade deswegen konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Mir war der Spannungsbogen zu langsam, da die eigentliche Suche nach der Büchse und auch die Lovestory erst ab der Hälfte des Buches losgingen. Alles davor fühlte sich wie ein langer Prolog an, der sich zwar wahnsinnig gut lesen ließ, mich aber leider nicht gefesselt hat. Ich habe immer wieder andere Bücher vorgezogen und so 6 Wochen gebraucht, um dieses Buch zu beenden.
Würde ich das Buch trotzdem empfehlen? Ja.
Denn es ist gut geschrieben, das Setting war toll und die Kombination von Mythologie und Fantasy fand ich sehr gelungen. Die Charaktere und die Handlung waren zwar „slow“, aber dennoch sehr gut. Wer sich hier keinen rasanten Plot mit einem Twist nach dem anderen erwartet, wird das Buch auf jeden Fall genießen können. Für mich war es ein stabiles Buch für Zwischendurch und perfekt für den Herbst.
