Rezension: Der Knochenwald [Christina Henry]

REZENSIONSEXEMPLAR

Herbstzeit ist Gruselzeit und damit herzlich Willkommen zum Beitrag „Wie gruselig darf ein Buch sein?“ Im folgenden Beitrag lasse ich euch an meinen Gedanken zu „Der Knochenwald“ teilhaben. Das Buch wurde mir vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine ehrliche und unabhängige Meinung nicht beeinflusst hat.

Produktdetails: ISBN: 97-8-3764-53277-2 | 368 Seiten | Penhaligon Verlag | Gebunden

INHALT

Mattie lebt mit ihrem Ehemann William allein in einer entlegenen Berghütte. Er ist ein gewalttätiger Mensch, den die junge Frau niemals verärgern darf. Doch als Mattie im Wald die verstümmelte Leiche eines Fuchses entdeckt, weiß sie, dass die Eheleute nicht alleine in der Wildnis sind. Wer – oder was – stößt jene seltsamen Schreie in der Nacht aus? Wessen krallenbewehrte Fußabdrücke sind im Schnee um die Hütte zu sehen? Als drei Fremde auf dem Berggipfel auftauchen und im Wald nach einer geheimnisvollen Kreatur suchen, weiß Mattie, dass die Neuankömmlinge William verärgern werden. Und wenn William wütend ist, passieren wahrlich schreckliche Dinge …

GEDANKEN ZUM BUCH

Das Buch überzeugt direkt durch die schaurige Atmosphäre und den sehr realen Schrecken, den Mattie durch William ausgesetzt ist. Es ist düster und setzt vor allem auf psychischen Horror, denn William ist gewalttätig und behandelt Mattie wie seinen Besitz. Was die junge Frau erdulden muss, ist schrecklich und tat mir im Herzen weh. Ihre Angst ist auf jeder Seite spürbar und doch merkt man mit jedem Kapitel, dass sie sich auch weiterentwickelt. Je mehr Erinnerungen Mattie überkommen, desto stärker wird ihr Widerstand William gegenüber.
Der Schreibstil von Christina Henry trägt in diesem Buch extrem zur Spannung bei. Durch Mattie bekommt die Geschichte eine fast kindliche Erzählperspektive, da sie von der Welt außerhalb der Hütte keine Ahnung hat und mit vielen Dingen überfordert ist. William und seine Lehren sind alles was sie kennt und auch wenn sie vieles davon in Frage stellt, hat sie sonst niemanden, der ihr etwas anderes beibringt. Wenn William ihr also sagt, dass sie bestraft werden muss, dann glaubt sie ihm und gerade das fand ich so gruselig!
Aber natürlich gibt es noch das Monster im Wald, das dem Buch einen weiteren Schreckensfaktor gibt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Part mit dem Monster bis zum Ende nicht durchschaut habe. Es war unheimlich und brutal, agierte einerseits überhaupt nicht wie ein Tier und dann aber wieder doch. Ich habe ständig mit einer übernatürlichen Auflösung gerechnet, doch das Buch bliebt „real“, was ich irgendwie besonders unheimlich fand. Obwohl das Buch dadurch zu keiner Zeit langweilig wurde, tat ich mir etwas schwer damit, die ganze Handlung zu sortieren. Ich hätte mir etwas mehr „Ordnung“ gewünscht, denn ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass die einzelnen Handlungsstränge nicht ganz zusammenpassen. Es gab Mattie und William, die Kreatur im Wald und dann noch die Wanderer. Jeder einzelne Part war spannend und sie kamen auch zusammen, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es eine Gesamthandlung war. Für mich wirkte vieles willkürlich und zufällig und ich habe den Grund vermisst, WARUM das alles passiert.

Nichtsdestotrotz war es ein wirklich spannendes Buch!

FAZIT

Der Knochenwald ist ein Buch für alle, die sich mal so richtig gruseln wollen. Es ist atmosphärisch und unheimlich, überzeugt vor allem auf der psychischen Ebene und durch die sehr realistisch gestalteten Charaktere. Thematisch ist es keine leicht Kost und in einem Punkt wäre eine Triggerwarnung angebracht gewesen, aber es ist definitiv eine Empfehlung wert!

3,5 Sterne

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